1001 Feelings in Marrakesch

Bar Marrakesch

Inzwischen ist es schon wieder einige Zeit her, dass es mich nach Marrakesch verschlagen hat. Ich wollte dort schon ewig hin aber irgendwie hat mich immer etwas davon abgehalten. Entweder waren die Flüge gerade übertrieben teuer zu der Zeit in der ich reisen konnte oder die Reisezeit war nicht passend für Marrakesch. Aber jetzt hatte es endlich geklappt, wenn auch nur für ein paar Tage. Und genau deshalb habe ich auch lange hin und her überlegt ob ich überhaupt einen Blogpost zu Marrakesch schreiben sollte. Kann ich Euch überhaupt einen bedeutenden Mehrwert bieten mit meinem Artikel, oder gibt es nicht tausend Leute die viel bessere Tipps haben? Wenn man nur für ein paar Tage an einem Ort ist, und seinen Urlaub auch etwas genießen möchte ist es wirklich manchmal nicht so leicht alle “Hotspots” abzuklappern um dann eine persönliche Empfehlung abzugeben oder eben auch nicht.

Why to travel?

Früher habe ich meine Reisen tatsächlich so geplant und habe für jeden Tag ein entsprechendes Programm vorbereitet. Sorry dafür nochmal an alle die da zusammen mit mir durch mussten hahaha:-) Aber ist das wirklich das was es ausmacht ob ein Ort es Wert ist besucht zu werden oder nicht?? Wie viele bekannte Sehenswürdigkeiten und Instagram Hotspots er hat und ob diese auch tatsächlich cool sind? Oder geht es nicht eigentlich um etwas ganz anderes wenn wir reisen? Geht es nicht viel mehr darum den Ort zu spüren und die Energien aufzunehmen? Sich treiben zu lassen und offen für neue Eindrücke, Lebensmodelle, Kulturen etc. zu sein?

Für mich ist es inzwischen genau das was das Reisen ausmacht. Mal wieder über seinen gewohnten “Tellerrand” zu schauen und seinen Horizont zu erweitern. Schauen wie Menschen in anderen Ländern so leben und daran ein bisschen teilzuhaben wenn möglich. Jede Reise erweitert irgendwie mein Bewusstsein für das Leben. Und das hat Marrakesch definitiv getan. Mich hat grad letztens jemand gefragt, was denn das schönste an Marrakesch sei. Also was mir persönlich am besten gefallen hat. Und ich hatte gar keine wirkliche Antwort. Allerdings habe ich dadurch wieder an die Reise zurück gedacht und habe mich genau das nochmals gefragt:-) Und genau darüber möchte ich heute schreiben.

Wir hatten uns bei unserer Reise nach Marrakesch dazu entschieden ein Riad zu buchen. Das sind kleine Gasthäuser die direkt in der Medina, also der Altstadt Marrakeschs liegen. Sie sind mit so viel Liebe zum Detail eingerichtet, dass man sich bei der Ankuft direkt fühlt wie bei 1001 Nacht. Die Gastfreundschaft und Freundlichkeit der Marokkaner ist unglaublich. Wir wurden mit Tee und Keksen begrüßt und haben uns vom ersten Augenblick ein bisschen wie zuhause gefühlt. Ich kann es absolut jedem empfehlen ein Riad zu buchen. Alles andere würde für mich nicht passen. Aber ich bin auch so kein großer Fan von Hotels. Die meisten Riads haben in der Lobby einen Pool und eine Dachterasse auf der man chillen, Cocktails und Minztee trinken kann. In dem Pool kann man tatsächlich auch schwimmen:-) Und auf der Dachterasse gab es abends so so schöne Live Musik.

First Impressions, Internet & Co.

Bei der Ankunft in Marrakesch kann es schon passieren, dass man erstmal einen kleinen Schock bekommt. Es ist nämlich doch ein bisschen anders als man es sich vielleicht vorstellt, wenn man es nur von den perkekt inszenierten Instagram Fotos kennt. Es ist laut, staubig und es stinkt. Vom Flughafen aus könnt Ihr mit dem Taxi fahren, verhandelt aber unbedingt den Preis vorher. Wir haben 12 € bezahlt. Das ist wahrscheinlich auch noch immer viel zu viel aber es war uns dann egal. SIM Karten könnt Ihr direkt am Ausgang des Flughafens kaufen. 5GB für nur 5 Euro. Für alle die nicht aufs Internet verzichten können oder wollen. Ich habe ein SIM Karte von Orange genommen und hatte überall sehr gutes Netz.

How to get there and where to sleep

Flug und Riad haben wir übrigens separat gebucht wie eigentlich immer. Flug über Skyscanner und das Riad über booking.com. Unser Riad hieß Jemaa El Fna Boutique Hotel & Spa. Die Lage war super, das Frühstück und die Zimmer ok, die Mitarbeiter super lieb und die Atmosphäre ein orientaischer Traum aus 1001 Nacht. Und wir haben insgesamt nicht mal 300 € bezahlt.

What to do in Marrakesch?

Aber was hat Marrakesch denn nun zu bieten wenn man dann angekommen ist? Als erstes, als wir in der Medina von Marrakesch angekommen sind, mussten wir den Platz Djemaa el Fna überqueren. Das ist ein Marktplatz auf dem es sehr sehr hektisch und laut zugeht. Es gibt dort alles mögliche zu essen und viele Tiere wie zum Beispiel Schlangen, Affen und Pferde. Ich bezweifele aber, dass die Tiere sich dort wohl gefühlt haben. Vor allem die armen Pferde. Rund um den Marktplatz gibt es einige Cafes mit schönen Dachterassen von denen aus Ihr über die Medina und den Djemaa el Fna schauen könnt. Alkohol gibt es nicht überall. Ihr solltet unbedingt einen Drink auf einer der Dachterassen zum Sonnenuntergang nehmen. Es ist so eine schöne Atmosphäre.

Marrakesch hat aber auch viele ruhige Orte zu bieten. Nämlich parkähnliche Gärten. Mitten in den lauten Gassen der Medina ist dann ein kleiner Eingang und tadaaaa, Ihr geht durch den Eingang und findet eine Oase der Entspannung wo ihr Euch von dem Trubel der Medina etwas erholen könnt. zB. le Jardin Secret. Dort haben wir eine kleine Mittagspause eingelegt. Auch super schön für Fotos im übrigen:-) Der wohl berühmteste Garten ist der Jardin Majorelle. Der Maler Jacques Majorelle baute diesen beeindruckenden Garten und der Modedesigner Yves Saint Laurent vervollständigte ihn in den 60iger Jahren und wohnte sogar dort. Aber leider ist es dort extrem überfüllt.

Außerdem gibt es vor allem in der Medina Marrakeschs jede Menge Souks. Das sind Märkte auf denen Ihr alles mögliche kaufen könnt. Schmuck, Gewürze, Lampen, Teppiche und vieles mehr wird dort angeboten. Ihr solltet unbedingt mal rüber schlendern. Was aber wahrscheinlich sowieso passieren wird wenn ihr euch durch die Gassen treiben lasst.

Was mich am meisten an Marrakesch begeistert hat, ist die Mischung aus den alten traditionen und dem Glauben, und dem modernen, hippen Leben. Zwischen den Souks findet man z.B. auf einmal einen mega coolen Second Hand Shop und der Besitzer sieht einfach mal aus als wäre er gerade direkt von der New York Fashion Week eingeflogen wurden. Außerdem gibt es super trendige Cafes und Bars, daneben dann wieder eine Moschee. Frauen in Burka aber eben auch einheimische Frauen in kurzen Shorts. Diese Mischung liebe ich.

What to Eat and Drink

Ihr müsst unbedingt Tajine essen. Das ist ein Topf in dem das Gericht was ihr bestellt geschmorrt wird. Ich hatte z.B. Zitronen Hähnchen mit grünen Oliven und Couscous. Und ich schwöre ich würde dafür töten hahah:-) Mein absolutes Lieblingsrestaurant ist La Cantine des Gazelles. Das ist auch das einzige was ich Euch empfehlen kann. Ich hab nur 3 ausprobiert und das war mit Abstand das Beste. Essen ist ziemlich günstig in Marrakesch. Ein Hauptgericht in einem etwas besseren Restaurant kostet so 6-7 Euro circa.

Eine coole Bar kann ich euch auch empfehlen. La Salama. Dort wachsen super viele grüne Pflanzen von der Decke, es gibt Alkohol, Bauchtanz, Musik und die Atmosphäre ist cool.

What you should never do in Marrakesch

In allen Reiseführen steht es:-) Man soll sich auf gar keinen Fall ansprechen lassen.  Aber genau das haben wir natürlich trotzdem gemacht. Und wir haben uns durch die Gassen führen lassen von einem einheimischen der uns wirklich super viel gezeigt hat. Und ja wir haben ihm am Ende nach circa 1,5 Stunden auch tatsächlich etwas Geld gegeben und uns aber überhaupt nicht abgezockt gefühlt:-) Ironie off. Man darf halt nicht vergessen, dass die Leute in Marrakesch nicht in so einem Überfluss leben wie wir. Das wurde uns übrigens dann später nochmal so richtig klar. Aber vorher noch eine andere Geschichte.

Wir gingen an dem kleinen Laden von Aziz  vorbei. Er saß dort und stellte Schmuck und bestickte Kaftans her. Alles per Hand auf dem Boden seines kleinen Ladens der mega bunt und vollgestopft mit super schönen Sachen war. Ich schaute mir einen Kaftan an, und er fragte ob ich den nicht mal anprobieren möchte. Ich hatte etwas Bedenken weil ich nichts kaufen wollte und Angst hatte, dass ich zu höflich bin um mich aus der Situation wieder zu “befreien”. Aber dann nahm alles seinen Lauf. Madeleine und ich wurden komplett eingekleidet. Kaftans, Schmuck, Taschen etc. Wir sahen aus wie die bezauberne Jeannie oder so ähnlich. Und wir durften Fotos machen mit den Outfits. Und Aziz wollte dafür gar nichts, außer dass wir Ihn auf Instagram verlinken. Natürlich hatte er da auch etwas von aber wir ja ebenfalls:-) Schaut unbedingt mal in seinem Laden vorbei. Er ist ein richtiger Herzensmensch. Ihr findet Ihn auf Instagram unter bourziqaziz

What really touched me

Der Taxifahrer, der uns zum Flughafen fuhr:-) Er war so lieb und lustig. Wir gaben Ihm nur ein paar Euro Trinkgeld und er hat sich einfach so so dolle und von Herzen gefreut. Er hat uns mehrfach umarmt und gestrahlt. Als wir dann am Flughafen saßen, hatten Madeleine und ich einen kleinen emotinalen Breakdown und wir konnten einfach nicht mehr aufhören zu weinen. Wir haben uns so schlecht gefühlt, weil wir oft so undankbar und verschwenderisch sind. Man sollte generell viel mehr helfen und sein eigenes Denken verändern. Und jetzt, wenn ich die Worte schreibe, fühle ich mich schon wieder ziemlich schlecht. Weil ich noch immer nicht zu 100% der Mensch bin der ich gerne wäre.

Wie Ihr seht hat mich diese Reise ziemlich berührt und zum Umdenken angeregt. Dazu angeregt darüber nachzudenken was im Leben zählt und worauf es ankommt. Man braucht nicht viel um glücklich zu sein. Man sollte Menschen denen es schlecht geht, soweit es einem möglich ist Hilfe anbieten. Die Zeit mit Freunden und Familie genießen. Mehr offline sein. Weniger arbeiten, mehr leben. Gesundheit ist extrem wichtig denn ohne hat nichts einen Wert. Die Natur genießen und schützen. Gute Gespräche führen und eine tolle Zeit haben. Weniger fernsehen mehr spazieren gehen. Viel lachen, selten weinen, tanzen ( auch im regen), sich nicht so ernst nehmen und unbedigt in die Tiefe gehen. Wer immer nur an der Oberfläche kratzt verpasst so viel. Und man sollte ganz unbedingt mutig sein.

Marrakesch in Pictures

Hier findet Ihr meinen letzten Travel Post über Sardinien🙂

LOVE

Marina

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